Die Winelands rund um Robertson
Nach einem einfachen Frühstück…..Müslischalen in der Hand auf dem Sofa…..fahren wir wieder zurück durch den Cogmannskloof, um dann in anderer Richtung weiter zu fahren.
In Robertson, einer der berühmten Weinstädte Südafrikas, machen wir einen ersten Stop. Zu den besten hiesigen Weinen zählen unter anderem Chenin Blanc, die hier oft preiswerter als in der Kapstadtregion sein sollen. Hier, wie in vielen anderen Orten auch, blühen momentan die violett-hellblauen Jacarandabäume und säumen viele Straßen. Zusammen mit den weißen Häusern bildet das ein einmaliges Ensemble.
Am Randgebiet von Robertson sehen wir die farbige Bevölkerung, wie sie ihren Alltagsgeschäften nachgeht, wo sie leben und einkaufen.
Nur 15 km weiter errreichen wir auf einer Nebenstrecke den idyllischen Ort Mc Gregor. Mc Gregor ist ebenfalls ein interessanter kleiner Urlaubsort, der einige nette Unterkünfte hat, aber ansonsten nicht viel zu bieten hat, außer einer Wanderstrecke über die Boesmannskloof Traverse, für die man aber mindestens vier Stunden einplanen sollte. Der Weg führt zu einem riesigen Wasserfall durch eine angeblich märchenhafte Schlucht (Kloof) Das passt heute leider nicht in unser Programm (vielleicht kommen wir hier in der nächsten Woche nochmal vorbei).
Und so fahren wir weiter über Worcester und Slanghoek, immer entlang des Breede Rivers auf der einen Seite und den hoch aufragenden Hawequas Mountains auf der anderen Seite. Dazwischen WIR und unzählige Weinfelder über viele Kilometer, so weit das Auge blicken kann. Zum Schluss müssen wir mal wieder den Breede River überqueren, aber diesmal, so warnen uns Schilder, ist das nur bei normalem Wasserstand möglich, bei Flut müssten wir umdrehen und ca 100 km Umweg fahren 🤔…..Da haben wir ja noch mal Glück gehabt.
Dann erreichen wir unsere Unterkunft auf dem Lemberg Wine Estate. Wir bekommen den Schlüssel für unser kleines Cottage und genießen einen entspannten, sonnigen Nachmittag und einen ebensolchen Abend in wunderschöner Gegend. Hier bleiben wir jetzt mal ganze drei Nächte und machen richtig Urlaub.
Bain’s Kloof Pass und Wine Tasting
Heute Morgen frühstücken wir bei herrlichstem Sonnenschein draußen vor unserem Rondavel, direkt am kleinen Badesee. Denn als solches hat sich das kleine Cottage entpuppt. Rondavels sind traditionelle afrikanischen Rundhütten. Wir leben also eigentlich in nur einem großen Raum. Unsere Gastgeber haben allerdings eine Unterteilung für Bad und Schlafzimmer eingebaut. Es ist sehr gemütlich und wir fühlen uns sehr wohl.
Der Bain’s Kloof Pass gilt als als wunderschöne Autostrecke. Drei verschiedene Wandermöglichkeiten soll es dort oben geben. Davon wollen wir eine heute in Angriff nehmen. Unterwegs, w ie kann es anders sein, geraten wir mal in eine der vielen Baustellen und warten wieder 20 Minuten bis es weiter geht.
Als wir uns die Straße hinaufgewunden haben, schnüren wir die Wanderschuhe und suchen zunächst vergebens den richtigen Einstieg. Etwa eine Stunde lang laufen wir über starkes Geröll, was das Laufen sehr anstrengend macht. Die Aussicht entschädigt uns aber dafür. Erst später, wenige Meter weiter an der Straße entdecken wir durch Zufall die versteckten Hinweisschilder für die Wanderwege. Da haben wir aber keine Lust mehr, genießen stattdessen die Aussicht aus dem Auto.
Zurück beim Lemberg Wine Estate besuchen wir ein Wine Tasting mit den hier produzierten hauseigenen Rot- und Weißweinen. Anschließend müssen wir uns beim Sonnenbaden ausruhen.
Viel Ruhe und wieder ein Wine Tasting
Heute, an unserem Urlaubstag, genießen wir wieder ein ausgiebiges Frühstück in der Sonne, um dann am Vormittag in den Ort Tulbagh hineinzufahren. Tulbagh ist ein kleiner Ort hier in diesem weiten Talbecken, umgeben von den Witzenbergen. Hier befinden sich einige sehr gute Weinfarmen, die oftmals auch “handcraftet” also wirklich handgemachten Wein anbieten. Zunächst aber schlendern wir durch die Straßen, bewundern die wundervoll restaurierten Häuser in der Church Street, kaufen uns in der Tourist Information ein Permit für die Wanderung am Nachmittag und beim SPAR Markt unsere Trinkwasserration für die nächste zwei Tage. Wir sind überrascht, wie schöne Lokale, Restaurants und Gasthäuser sich hinter den Fassaden verbergen.
Kurzentschlossen fahren wir noch ein paar Meter raus aus dem Ort um beim Weingut “Twee jonge Gezellen” den Weinkeller zu besichtigen und ein Tasting zu buchen. Wir erleben eine interessante Führung durch den Weinkeller, in dem tausende Flaschen “Sparkeling Wine” lagern, die täglich alle per Hand gedreht werden müssen. Wir würden anschließend am liebsten eine Großbestellung aufgeben, so köstlich schmeckt uns der feinperlige Sekt.
Schweren Herzens trennen wir wir uns von diesem herrlichen Fleckchen Erde und fahren nochmals ein paar Kilometer in die andere Richtung, um uns bei einer kleinen Wanderung zum Wasserfall die Beine zu vertreten. Oben angekommen, könnten wir theoretisch in einem der vielen Pools ein kurzes Bad nehmen, wir fahren aber zurück, um uns auf unserem Braai (Grill) das Steak für den Abend zuzubereiten.
Weiter geht’s in die Cederberge
Am Morgen werden wir wach, weil es rund um unsere Hütte sehr, sehr windig ist. Es ist zwar warm draußen, aber der Himmel ist leicht bewölkt und so frühstücken wir drinnen, räumen unsere sieben Sachen wieder zusammen und fahren weiter.
Zunächst geht es raus aus dem Talkessel über den Mitchel Pass nach Ceres. Die Straße windet sich durch dicke Felsen und erreicht dann ziemlich schnell die mittelgroße Stadt mit vielen Einkaufsmöglichkeiten. Wir füllen hier aber nur unser Auto mit Kraftstoff auf, so dass wir heute die lange Strecke in die Cederberge schaffen.
Straßenkarte und Navigation zeigen kaum Wege links und rechts neben der Strecke an. Trotzdem sehen wir immer wieder Farmen in der Landschaft, zu denen auch LKW mit hunderten von Obstkisten unterwegs sind. Denn die werden hier inmitten der riesengroßen Obstplantagen auch gut gebraucht.
Nachdem uns auch 20 km abendteuerliche Gravelroad nicht erspart geblieben sind, erreichen wir Citrusdal, inmitten des Olifants River Valley.
An einer Farmverkaufsbude erstehen wir frisches Obst und Tomaten. Die Zitronen, die hier kiloweise frisch angeboten werden, kaufen wir jedoch nicht……obwohl, sauer soll ja lustig machen 😃 Orangen, die wir unterwegs an einigen Bäumen noch haben wachsen sehen, hätten wir gerne gehabt. Aber die Erntezeit dafür ist hier bereits vorbei, April bis maximal Oktober wird geerntet und anschließend sofort vermarktet. So erklärt uns die alte Lady in der Verkaufbude.
Wir fahren ab jetzt weiter auf der N7 mitten durch die Cederberg Area bis nach Clanwilliam.
Bevor wir in Clanwilliam unser einsam gelegenes Cottage suchen, bummeln wir etwas durch den Ort und erkundigen uns bei der Tourist Information nach verschiedenen Wanderwegen für den morgigen Tag. Inzwischen erreicht das Thermometer schlappe 30°C und wir erschrecken uns richtig, als wir aus dem Auto steigen. So warm hatten wir es in unserem bisherigen Urlaub noch nicht. Aber die Berge hier oben sind für ihr heißes Klima bekannt. Und so empfiehlt uns die nette Dame an der Tourist Information, am nächsten Morgen schon in aller Hergottsfrühe aufzubrechen. Mal sehen, ob wir das schaffen…….😏
Dann hacken wir die Koordinaten für unsere Unterkunft, dem Boskloof Swemgat ein. MWir fahren wieder 10 km über eine Gravel Road ins Nirgendwo, sehen am Rand der Piste einige farbige Menschen laufen, wundern uns noch, wo die hier hin wollen und erkennen eine Minute später, dass wir am Ziel angekommen sind und diese Menschen zu unserer Gastgeberfamilie gehören. Wir bekommen von einer netten Farbigen im blauen Arbeiteranzug unseren Schlüssel fürs Cottage und fahren noch auf die andere Seite zum Flussufer. Oh, mein Gott, wie einsam!!! Als wir die Hähne auf unserem Gartentisch sehen, müssen wir laut lachen. Außerdem zählen wir auch noch Esel und Zebra zu unseren unmittelbaren Nachbarn heute Abend.
Südafrika allgemein und besonders auch die Cederberge sind dafür bekannt, dass am Abend ein fantastischer Sternenhimmel zu sehen ist. Durch die abgelegene Lage unserer Unterkunft kommen wir auch in den Genuss. Wir haben noch nie einen so dunklen und gleichzeitig sternenreichen Himmel gesehen – einfach atemberaubend.
Die San Kultur und ihre Felsmalerei
Am frühen Morgen sitzen wir tatsächlich schon um 7:20 Uhr im Auto und sind unterwegs zum “Sevilla Rock Art Trail”, der in ca 40 km Entfernung an einem Farmstall mit dem Namen Traveller’s Rest beginnt. Schon der Weg dorthin über den Pakhuis Pass führt durch eine wildromantische Gebirgslandschaft.
Am Farmstall angekommen, schnüren wir unserer Wanderschuhe, bezahlen zwei Permits und gehen auf die ca 5 km lange Entdeckungstour.
Der “Sevilla Rock Art Trail” zählt hier in den Cederbergen zu den Hauptattraktionen. Der Weg führt durch ein felsiges, trockenes Tal in dem die San, die Ureinwohner Afrikas, vor tausenden von Jahren ihre Zeichnungen in den Felsenhöhlen hinterließen. Unglaublich, dass wir heute noch diese Spuren entdecken können. Es macht trotz der Hitze Spaß, den Anweisungen auf dem Wegeplan zu folgen und die Zeichnungen zu suchen und auch zu entdecken.
Das gesamte Felsgelände bietet unter anderem auch Antilopen und Pavianen eine Heimat, die wir zwischendurch fasziniert beobachten können.
In Clanwilliam befindet sich Südafrikas bedeutendster Verarbeitungsbetrieb für Rooibustee. Bereits gestern konnten wir im Ort verschiedene Sorten testen und natürlich auch kaufen. Heute auf der Rückfahrt fahren wir unter anderem an den Feldern mit den Rooibospflanzen vorbei, die erst im Januar per Handarbeit geerntet werden. Dann stehen diese Pflanzen bereits seid 18 Monaten auf dem Feld und werden zu einem köstlichen und gesundem Getränk verarbeitet.
Den restlichen Tag verbringen wir mit Blog schreiben, lesen, Abkühlung im Fluss vor unserer Hütte und Sonnenbaden auf der Wiese in unserem herrlichen von der Welt abgeschiedenen Bauernhof.
Es geht Richtung Atlantik
Auch hier in Clanwilliam fällt uns der Abschied mal wieder schwer. So abgeschieden, wie wir auch gewohnt haben, hatte diese Einfachheit und Ruhe doch ganz viel für sich. Aber ab jetzt kehren wir der Bergwelt den Rücken und fahren zur Atlantikküste, die nur ca 60 km entfernt ist. Irgendwie gar nicht zu glauben, dass sich in so kurzer Entfernung Flora und Fauna derartig ändern. Natürlich haben wir auf der gesamten Strecke heute mal wieder viel mit Baustellen zu tun.
In Lamberts Bay machen wir unseren ersten Stopp am alten Hafen. Die Haupteinnahmequelle der Bewohner ist hier immer noch die Fischerei , besonders begehrt sind die Langusten.
Unser nächster Zwischenstopp bringt uns nach Elands Bay. Fast noch ein kleiner Geheimtipp an der südafrikanischen Atlantikküste. Hier ist so gut wie nichts touristisch erschlossen, aber wunder, wunder, wunderschön.
Wir fahren weiter über Velddrif und St. Helena, durch Baustellen und Gravelroads. Und zwischendurch denken wir immer: hier könnten wir doch auch bleiben. Alles ist so wunder schön.
Gegen 16 Uhr kommen wir in Paternoster an unserer Unterkunft Paters Haven an. Wie fast alle Häuser hier in Paternoster ist auch dieses weiß getüncht. Der Gastgeber ist sehr gesprächig und erzählt uns einiges über Land und Leute. Auch , dass am Tag zuvor mehrere Wale in der Bucht zu sehen waren. Vielleicht haben wir ja auch noch Glück. Wir haben eine herrliche Aussicht aus dem Küchenfenster, aber leider nicht vom Balkon. Und so machen wir uns schnell auf ins nahegelegene Restaurant mit Meerblick und genießen unseren frisch gefangenen Fisch of the Day auf einer schönen Terrasse.
Zurück in Kapstadt
Leider können wir auch heute morgen die Wale nur erahnen. Mit einem Fernglas sind sie zwar auszumachen, aber so richtig wollen sie sich uns nicht zeigen. So packen wir dann unsere Koffer, fahren noch einmal zum Strand um uns dann entlang der Küste nach Kapstadt zu bewegen.
In Vredenburg machen wir noch einmal einen kurzen Einkaufsstopp, um dann mal wieder mit Baustellen …
… etwas später in Langebaan einen etwas längeren Spaziergang am Strand zu machen. Hier besuchen wir ein angesagtes Szene Lokal am Strand mit Namen Strandloper. Unglaublich, was hier los ist. Ohne Reservierung können wir hier gar nichts zu essen bekommen. Muscheln kochen in gußeisernen Töpfen auf dem offenen Feuer, Gambas werden auf Holzkohle gegrillt und der Wein wird gleich Flaschenweise ausgeschenkt. Es herrscht eine tolle Atmosphäre, aber wir genießen heute mal nur das Zuschauen.
Kurz drauf erreichen wir den West Coast National Park. Hier fahren wir ganz gemütlich durch, um abseits der Hauptverkehrsstraße näher an der Küste zu bleiben. Nebenbei entdecken wir in der Lagune noch eine ganze Flamingokolonie.
Überraschenderweise entdecken wir am Straßenrand eine große Giraffe, die neugierig ihren Hals über den Zaun reckt. Sie gehört wohl zu einem großen Reservat, dass seine Ausläufer bis hinunter zur R27 Richtung Kapstadt hat.
Dann erreichen wir Bloubergstrand, einen der Vororte von Kapstadt und können schon den Tafelberg erkennen..Wouw……..welch ein Anblick!
Unser Navigation bringt uns sicher ans Ziel, obwohl wir mitten ins Zentrum dieser Metropole müssen. Wir haben uns als Kontrastprogramm das City Hotel Icon Luxury Apartments mit 18 Stockwerken ausgesucht und dort ein kleines Appartement gebucht. Das Auto können wir in der Tiefgarage abstellen und in den nächsten Tagen viele Attraktionen in Kapstadt fußläufig erreichen.
Sofort am Abend machen wir uns zur berühmten Victoria & Alfred Waterfront auf. Ein wunderschön restauriertes historisches Hafenviertel mit guten Restaurants, vielen Einkaufsmöglichkeiten, schon fast eine richtige Vergnügungsmeile.
Hop on Hop off
Hop on – Hop off! Dieses weltweit beste System, eine Stadt zu erkunden, wählen wir für heute auch in Kapstadt. Beim ersten Mal vor mehr als fünf Jahren haben wir viele Wege allein erkundschaftet und für dieses Mal haben wir auch bestimmte Vorstellungen, was wir alles sehen wollen. Daher nehmen wir zunächst die Busfahrt in Anspruch……und was soll ich sagen: bei herrlichen frühsommerlichen Temperaturen, Sonne, Wolken, leichtem Wind oben im roten Doppeldecker zu sitzen und eine der wundervollsten Städte der Welt zu erkunden ist einfach fantastisch. Wir lassen die Bilder für sich sprechen…..
Die Kirstenbosch Botanical Gardens stellen mit die größte Touristenattraktion Kappstsdts dar. Und so machen wir hier auch einen Stopp und genießen mit vielen Kapstädtern zuammen an diesem wunderschönen Sonntagnachmittag den traumhaften Park. Er wurde 1913 gegründet, um Südafrikas einheimische Pflanzenwelt zu bewahren. Heute gilt er als einer der großartigsten botanischen Gärten der Welt. 2004 wurde der Park sogar zum UNESCO Welterbe ernannt. Hier genießen wir nun die nächsten Stunden die Bergluft, die stolzen und prachtvollen alten Bäume und bunten Blumen in fantastischer Umgebung immer mit Blick auf den Tafelberg.
Anschließend geht es weiter entlang der Küste durch Hout Bay, Camps Bay und Sea Point Richtung City.
Bo Kaap und Hout Bay
Heute morgen machen wir uns auf, die Stadt zu Fuß zu erkunden. Kapstadt bietet Free Walking Touren an, an denen man für ein kleines Trinkgeld teilnehmen kann. Wir gehen mit unserem Guide, dessen Namen ich echt nicht aussprechen, geschweige denn schreiben kann, der aber super nett, gut drauf und kompetent ist, knappe zwei Stunden durch die historische Altstadt und durch das berühmte Bo Kaap Viertel. Der Stadtteil Bo Kaap versprüht noch den Charme längst vergangener Zeiten, als sich im 17. und 18. Jahrhundert freigelassene Sklaven aus den ehemaligen kapholländischen Kolonien hier niederließen und ihre Kultur und Bräuche mitbrachten. Heute präsentiert dieser Stadtteil als letztes Viertel das alte Kapstadt und ist überwiegend muslimisch geprägt. Historische Gebäude stehen an jeder Ecke.
Am Mittag steigen wir wieder in den roten Bus und fahren rund um den Tafelberg auf die andere Seite an die Küste und steigen in Hout Bay wieder aus. Wir können noch erahnen, dass hier in diesem ehemaligen Fischerdörfchen mal ein beschauliches Leben stattgefunden hat. Der alte Fischereihafen ist voll in Betrieb und wir genießen an einem ganz einfachen Imbiss unser erstes Fish and Chips. Der Fisch ist ein frischgefangener Snoek, der uns frisch zubereitet köstlich schmeckt.
Gleich darauf steigen wir aufs Boot, um die Landschaft auch einmal von der Wasserseite aus zu bestaunen. Vom Hafen geht es hinaus zur Insel Duiker Island, auf der aber lediglich eine kleine Robbenkolonie lebt. Auf dem Atlantik schaukelt es ungemein und ich bin froh, nach einer knappen Stunde wieder an Land zu sein.
Dann bringt uns der nächste Bus wieder zurück zur Victoria & Alfred Waterfront, wo wir direkt in ein kleines rotes Boot umsteigen, um den Tag mit einer kleinen Hafenrundfahrt abzuschließen.
Am Abend stellen wir fest, wie intensiv die afrikanische Sonne ist, Den ganzen Tag Sonne und Wind um die Nase fordert ihren Tribut, auch wenn die Außentemeratur nur bei ca 24°C Temperatur liegt. Morgen müssen wir auf jeden Fall noch mehr Sonnenschutz auftragen.
Wir erkunden Kapstadt
Da wir mitten im Zentrum von Kapstadt wohnen, erkunden wir dieses heute zum Teil zu Fuß und zum einen mit einer kleinen Bustour. Die Erklärungen und Hinweise in deutscher Sprache sind dabei ungemein interessant und lehrreich. Gleich vor dem Hotelzimmer stolpern wir heute morgen in eine Straßenbaustelle……uns würde ja auch sonst was fehlen 😉
Die Fensterputzaktion an einem der vielen Hochhäuser mutet sehr abenteuerlich an.
In der City Bowl, wie die Kapstädter ihre Innenstadt nennen, herrscht reges und buntes Treiben. Hier findet sich ein Sammelsurium kapholländischer, viktorianischer und neuzeitliche Architektur.
Die anglikanische St George’s Cathedral in der Erzbischof Desmond Tutu gewirkt hat, liegt genauso auf unserem Weg wie St. Mary’s Cathedral, die erste römisch katholische Katedrale in Südafrika, das heutige Erzbistum von Kapstadt.
Nach so viel Kultur ist es recht erholsam, durch die schattigen Company Gardens zu spazieren. Diese Gärten wurden schon 1652 angelegt, um die Segelschiffe der Niederländisch – Ostindischen Handelskompanie mit Gemüse zu versorgen. Heute haben sie sich in einen kleinen botanischen Garten verwandelt.
Dann erreichen wir die St George’s Mall, eine Fußgängerzone mit vielen Coffeeshops, Snackbars und Straßenkünstlern und gleich nebenan den Greenmarket mit seinem Flohmarkt.
Gegen Abend brechen wir zu unserer letzten Bustour auf. Wir haben ein Ticket für drei Tage und wollen es voll ausnutzen. Der Bus fährt uns hinauf zum Signal Hill, einem Ausläufer vom Tafelberg mit flachem Gipfel und herrlicher Aussicht auf die Tafelbucht. Zum Sundowner kommen hier jeden Abend viele Menschen zusammen, bringen ihr Picknick mit und bewundern den Sonnenuntergang. Auch wir haben eine Flasche Rotwein im Gepäck, denn der Bus bringt uns ja anschließend sicher wieder zurück.
Kapstadts Küste
Gestern Innenstadt, heute Außenbezirke. Gemeint ist damit die Kap Halbinsel bis in ihre Spitze. Wir schaffen es heute jedoch nur bis Simon’s Town, weil es unterwegs viel zu viel zu sehen gibt. Den ersten Stop machen wir am alten Bahnhof von Muitzenberg.
Das Gebäude wurde bereits 1913 erbaut und steht heute unter Denkmalschutz. Bis hierher könnte man auch heute noch problemlos mit dem Zug von Kapstadt anreisen. Gleich dahinter liegt der lange, weiße Strand mit seinen bunten Badehäuschen, die als Umkleidekabinen dienen.
Muitzenberg ist einer der Hotspots für Surfer. Hier gibt es durch den Südwind, der rund um Kapstadt in der Regel sehr stark bläst, die passenden Wellen für sie. Auf jeden Fall müssen alle Schwimmer auf die Shark Spotter achten. Sie sorgen dafür, dass bei Alarm die entsprechenden Fahnen gehisst werden.
Dann geht es weiter nach Kalk Bay mit einem betriebsamen Hafen und seinen Fischerbooten. Die Straße gibt Einblicke in bunte Straßencafes, Antiquitätenläden und Galerien. Irgendwie scheinen sich hier die Lebenskünstler sehr wohl zu fühlen.
Über Fish Hoek fahren wir weiter nach Simon’s Town. Simon’s Town ist eine der ältesten europäischen Niederlassungen am Kap und heute wichtigster militärischer Stützpunkt der südafrikanischen Marine. Da wir schon am Meer sind und auch hungrig, gibt’s in einem Hafenrestaurant für uns heute Nachmittag eine Fischplatte…..mmh 😊
Auch der Rückweg an der wunderschönen Küste entpuppt sich als die richtige Wahl.
Das Kap der guten Hoffnung
Es ist tatsächlich unser letzter kompletter Urlaubstag angebrochen. Wir können uns kaum entscheiden, was wir heute noch unternehmen wollen. So viel Sehenswertes bietet Kapstadt. Nach reiflicher Überlegung entscheiden wir uns, mit dem Auto zum Table Mountain National Park zu fahren und damit auch das Kap der Guten Hoffnung zu besuchen. Als wir unser Ziel endlich erreichen, sind gleichzeitig drei große Reisebusse angekommen. Welch ein Gewimmel von Menschen. Alle diese Menschen wollen die Stelle sehen, an der vor mehr als 500 Jahren der Portugiese Vasco da Gama den Seeweg nach Indien entdeckte und dabei das Kap umsegelte.
Anschließend machen wir uns nach oben zum Cape Point auf. Ein gutes Stück zu Fuß über Steine, sandige Wege, angelegte Treppen und Felsen geht es hoch. Tolle Aussicht gibt es gratis. Ganz bis zum Endpunkt gehen wir jedoch nicht, da wir den Rückweg zeitlich nicht mehr schaffen würden.
So nehmen wir dann wieder das Auto, um zum Cape Point hoch zu fahren. Von hier aus laufen wir anstrengenderweise viele Felstreppen nach oben zum Leuchtturm. Von hier oben sieht man sehr gut den berühmten und gefährlichen Felsvorsprung, der auch heute noch die Seeleute vor navigationstechnische Herausforderungen stellt. Hier oben stehen wir am Old Ligthouse. Weil aber dieser alte Leuchtturm die Seefahrer nicht ausreichend weit vom Felsen fernhalten konnte, da er zu häufig im Nebel lag, wurde 1914 ein zweiter Leuchtturm weiter unten am Felsvorsprung gebaut. Auch bis dahin wagen wir uns vor und stehen nun wirklich an der Spitze! Gigantisch – rechts der Atlantik und links der indische Ozean. Einfach atemberaubend!
Auf dem Weg zum Ausgang des Parks sehen wir in der Ferne das weiße Denkmal, was zu Ehren von Vasco da Gama aufgestellt wurde. Was für eine eindrucksvolle Kulisse mit all den wunderschönen und windschiefen Bäumen hier oben.
Übrigens wird hier überall vor den Pavianen gewarnt. Sie klauen den Menschen das Brötchen aus der Hand, entreißen Taschen und öffnen sogar Autotüren. Sie lauern förmlich, wo es was für sie zu fressen gibt. Rangers patroulieren zu Hauf und verjagen sie mit Steinschleudern.
Bei dem herrlichen Wetter, heute ohne Wind mit strahlend blauem Himmel, machen wir noch Stopp in einem kleinen Fischerörtchen an der Küste mit Namen Scarborough. Hier liegen wir einfach mal für eine kurze Zeit faul am Strand.
Schnell wird es schon dämmerig und auf dem Chapmans Peak, einer der schönsten Küstenstraßen der Welt suchen wir uns einen Picknickplatz um den wunderschönen Sonnenuntergang mit unserem letzten Flasche Sekt zu begießen. 😊 Es ist schließlich unser letzter Abend.