Spanien 2023

20.01.2023 - Béziers

Am Sonntag, den 15.01.23 starten wir in Dülmen nach Lottes Geburtstagskaffee zu unserer Spanienreise. Wir wollen einfach in die Sonne, etwas Wärme tanken. Vor allem aber auch wieder wunderschöne Landschaften genießen, neue Orte kennenlernen, alte liebgewonnene Orte wiedersehen und wir werden sicher auch wieder vielen netten Menschen begegnen.
Zuerst „kämpfen“ wir uns über deutsche Autobahnen, fahren danach durch Luxemburg (wie immer zum preiswerteren Tanken) um in Frankreich
letztendlich doch noch vom Schnee überrascht zu werden. Erst nachdem wir das Zentralmassiv überwunden haben, wird das Wetter klarer, sonniger, bleibt aber immer noch kalt. Wir übernachten auf einem Weinbauernhof im südfranzösischem Béziers, erkunden die Schleusentreppen des Canal du Midi und die hochgelegene Altstadt mit ihrer majestätischen Cathedrale Saint-Nazaire.

24.01.2023 - Figueres

Nachdem wir im Süden Frankreichs, in Maury, auf Grund des stürmischen und eiskalten Wetters eine Fahrpause eingelegt haben, erreichen wir am Montag, 23.01.23 Figueres. Die Stadt ist der Geburtsort des Künstlers Salvatore Dali. Hier, in seiner katalanischen Heimatstadt befindet sich auch das berühmte Museum
Teatre-Museu Gala Salvatore Dali.
Dieses Haus, ein ehemaliges Theater, wurde von Dali selbst entworfen und gestaltet. Wir statten ihm einen Besuch ab und erleben auf drei Etagen eine surreale Welt, Bilder und merkwürdige und zugleich interessante und sehenswerte Installationen. Wir erleben die Welt eines Genies?!

25.01.2023 - Empuriabrava

Die Marinasiedlung Empuriabrava wurde in den 1960er Jahren an einem etwa 30 km langen Netz von Kanälen erbaut. Vornehme Villen und einfache Reihenhäuser säumen die Wasserstraßen. Große Jachten, kleine Motorboote und Segelschiffe liegen direkt davor vor Anker. Das Wassersportangebot hier muss riesig sein. Es wirkt alles etwas künstlich, hat aber auch seinen ganz eigenen Reiz. Auch genießen wir unseren ersten Aperol unter Spaniens ☀️ in diesem Jahr.

26.01.2023 - Sant Marti d'Empúries/Begur/Pubol

Die Ausgrabungen von Empúries liegen direkt am Meer, nur durch einen Fußweg und die Dünen voneinander getrennt. Hier entstand schon im 5.Jh.vor Christus eine griechische Siedlung, deren Überreste wir heute besichtigen können. Wir aber beschränken uns mit der herrlichen Aussicht auf das Meer und machen einen ausgedehnten Spaziergang bei klarer Luft und Sonne mit 10°C. Unser Parkplatz liegt supergünstig, direkt  neben Restaurants rund um die Kirche. Und die haben auch schon geöffnet. Hier muss es im Sommer wundervoll sein, schon jetzt herrscht eine ganz besondere Atmosphäre.

Ungefähr 20 km weiter die Küste entlang erreichen wir Begur. Der Ort mit seinen Überresten einer alten Burg, trohnt auf einem 200 m hohem Hügel. Von dort oben haben wir eine tolle Rundumsicht auf die Costa Brava. Im Ort selber liegt jetzt im Januar noch alles im Dornröschenschlaf.

Weitere 20 km landeinwärts befinden wir uns wieder auf den Spuren Dalis. Hier in Pubol hat Salvatore Dali seiner Frau Gala eine Wohnung in der Burg eingerichtet. Heute ist die ganze Burg ein Museum, das Casa-Museu Castell Gala Dali. Im Garten sollen unter anderem auch seine Skulpturen zu sehen sein. Leider nicht für uns, denn das Museum öffnet sein Pforten erst wieder im März. So müssen/dürfen/wollen wir wohl irgendwann noch einmal wieder hierherkommen.

27.01.2023 - Girona

In Girona parken wir auf einem großen Wohnmobilplatz und fahren mit dem Fahrrädern in die Stadt. Ein Gewirr von Gassen, Treppen und Plätzen erwartet uns. Ständig geht es bergauf und bergab, gut dass wir die Räder gut abgeschlossen vor der Kathedrale Santa Maria abgestellt haben. Gemütlich geht’s durch El Call das Judenviertel, in die Banys Arabs den römisch antiken Badetempeln, über die Rambla de la Libertat mit ihren schönen Geschäften und natürlich zum guten Schluss über die Stadtmauer, von der wir einen herrlichen Ausblick über Girona haben.

28.01.2023 - Küstenstraße an der Costa Brava

Auf dem Weg von Girona nach Lloret de Mar erreichen wir die wirklich nette Hafenstadt Sant Feliu de Gauixols. Markthalle, Rambla, Promenade mit Pinien und Platanen bewachsen, laden zum Bummeln ein. Nur das Wetter spielt mit 7°C und stürmischen Wind noch nicht so ganz mit.

Also fahren wir ganz gemütlich die serpentinenreiche und bergige Küstenstraße weiter Richtung Süden. Die Ausblicke sind immer atemberaubend. In Lloret de Mar angekommen, finden wir überraschend über die Wanderapp Komote einen Küstenweg bis ins Zentrum. Da lassen wir uns also nochmals den Wind kräftig um die Nase wehen und erkunden diesen so berühmten und sympathischen Badeort.

29.01.2023 - Auf dem Weg nach Barcelona

Wer hätte das gedacht, am Morgen scheint die Sonne und das Thermometer klettert auf fast 12°C. So wandern wir noch einmal entlang der Küste und der Promenade, bevor wir uns dann am Nachmittag über Blanes entlang der Küste bis nach Montmelo weiter bewegen. Hier finden wir einen ordentlichen Wohnmobilstellplatz, von dem wir am nächsten Tag Barcelona innerhalb einer halben Stunde mit dem Zug erreichen können.

30.01.2023 - Barcelona

Bei herrlich sonnigem und frischen Temperaturen schlendern wir zwei ganze Tage durch Barcelona. Endlich einmal besichtigen wir auch die weltberühmte Kirche Sagrada Familia. Im Sommer sind die Warteschlangen immer unendlich lang gewesen, so dass uns die Zeit bislang zu schade war. Tickets gibt es ausschließlich online im Vorverkauf oder direkt vor Ort mit dem Smartphone über einen QRCode, der Sagrada App und einer Kreditkarte. Ticket-Shop war gestern….. (26,- Euro pro Person)

31.01.2023 - Sagrada Familia

Die Sagrada Familia von Antoni Gaudi ist einfach unbeschreiblich. Fantastisch. Muss man gesehen haben. Wir lassen die Bilder sprechen.

01.02.2023 - Montserrat

Für die Katalaner ist der Monserat ein heiliger Berg. Hier oben im Benediktinerkloster ist eine kleine Statue der schwarzen Madonna zu bewundern. Ob man nun wegen der christlichen Wallfahrtsstätte auf 725 m Höhe hier her kommt oder wegen der einmaligen Gebirgswelt mit ihren Säulen, Felstürmen und wunderschönem Panorama….sehenswert ist dieses Fleckchen Erde allemal.

Wir fahren nicht mit der Seilbahn, sondern mit dem Wohnmobil direkt auf einen oberen Parkplatz der nicht zum Klosterberg gehört. Somit stehen wir kostenfrei, müssen allerdings eine gute halbe Stunde dorthin wandern. Da am späten Nachmittag schon alles im Schatten liegt, wirkt leider alles etwas düster. Die Nacht verbringen wir herrlich ruhig vor dem Cäcilienkloster, das momentan wie ausgestorben vor uns liegt.

02.02.2023 - Freixenet und Co

Gemütlich umfahren wir nun die Serra Montserrat, fahren Serpentinenstraßen abwärts und erreichen die Ebene im Penedès, der südlich von Barcelona gelegenen Weinregion ……das Thermometer steigt kontinuierlich von 4°c auf 14°C. Hier in der Region wird ungefähr 80% des Schaumweins sprich Cava hergestellt. Die Winzerfamilie Codorniu gehört zu den ältesten Familienunternehmen des Landes. Wir wandern zu diesem wunderschönen Weingut von unserem Wohnmobilstellplatz, erkunden aber auch noch das in Deutschland bekannte Unternehmen Freixenet und testen die verschiedenen Cava Sorten in Kombination mit Schokolade aus der Manufaktur Simòn Goll. Im ganzen Ort Sant Sadurni duftet es nach Schokolade und Sekt …. einfach himmlisch. So bleiben wir auch noch einen dritten Tag bei herrlichem Wetter in dieser Region und übernachten auf einem Weinbauerhof mit Cavaverkostung.

05.02.2023 - Auf dem Weg nach Valencia

Taragona, Cambrils und Peniscula
Nach Tagen fahren wir mal wieder längere Strecken. Das Wetter ändert sich leider, es wird grau und beginnt zu regnen. Den vorerst letzten sonnigen Tag verbringen wir direkt am Strand vor Taragona. Hier übernachten wir auch. Da wir diese Stadt mit ihrem römischen Amphitheater vor Jahren schon einmal besucht haben, machen wir die nächsten Stops erst wieder in Cambrils und in Peniscula. Zwei anscheinend nette Orte in denen im Sommer das (Touristen) Leben tobt.

07.02.2023 - Valencia

In Valencia, der Hafenstadt an der Südostasien Spaniens, finden wir einen Parkplatz weit außerhalb direkt am Jachthafen. Mit den Fahrrädern sind es gute 8 km bis in die Innenstadt. Ab dem Ozeaneum geht es über den Grüngürtel direkt bis zur Cathedrale. Viele wunderschöne alte historische Brücken überqueren das trocken gelegte Flussbett des Turia genau so wie futuristisch anmutende. Valencia ist eine moderne Stadt, die sich ein sehr charmantes Flair bewahrt hat.

08.02.2023 - Moraira

Hier in Moraira besuchen wir unsere Freunde Bärbel und Wolfgang in der Calle Pintor Berruguete und verbringen ein paar schöne Tage zusammen. Auch wenn es das Wetter nicht gut mit uns meint, machen wir doch das beste daraus und freuen uns, dass wir uns nach langer Zeit mal wiedersehen.

11.02.2023 - Alicante

Weiter geht’s die Küste entlang. Unser nächster Stop ist in Alicante. Alicante, Stadt des Lichtes wie sie auch genannt wird, erleben wir nach ausdauernden Regen am Vormittag plötzlich wieder sonnig und quirlig voller Menschen. Die Explanada de España sehen wir zum ersten Mal. Diese Flaniermeile erstreckt sich mehr als einen halben Kilometer zwischen Meer und Stadt. Hier wurden in den fünfziger Jahren mehr als 6 Millionen Mosaiksteine in einem wellenförmigen Muster verlegt. Entlang hoher Dattelpalmen fahren wir mit den Rädern weiter bis in die Stadt zur Mercado Central de Abastos. Spanische Markthallen haben es uns einfach angetan.

12.02.2023 - Agost

Etwa 20 km von Alicante entfernt liegt im Landesinneren der Ort Agost. Hier finden wir einen netten Stellplatz in der Natur direkt an einem Radweg gelegen. Die Via Verde Agost ist ein Radweg auf einer alten Eisenbahnstrecke, die nie in Betrieb genommen wurde. Wir fahren diese 22 km lange Strecke auf feinem, aber manchmal auch sehr groben Schotter stetig bergan. Dabei überqueren wir zwei beeindruckende Viadukte und sechs Tunnel, die unterschiedlich lang und völlig unbeleuchtet sind. Auf dem Rückweg lässt es sich dann Gott sei Dank abwärts wesentlich einfacher fahren.

13.02.2023 - Elx

Elx ist berühmt für seine Palmengärten. Europas größter Palmenhain soll aus rund 200.000 Dattelpalmen bestehen. Das, was bei uns Straßenbäume sind, sind hier die Palmen. Öffentliche Gärten und Parkanlagen bieten hunderte Kilometer Spazierwege. Im Zentrum steht die barocke Basilika de Santa Maria mit königsblau gekachelter Kuppe.

14.02.2023 - Parc Natural El Fondo

Der Parc Natural El Fondo ist eine unter Naturschutz stehende Lagune und vor allen Dingen ein großes Vogelbeobachtungsgebiet. Wir schwingen uns auf die Fahrräder und erleben an den verschiedensten Observationspunkten wunderschöne Wasservögel. Allen voran Flamingos und kleine schwarze Weißkopfenten.

15.02.2023 - Shopping La Zenia und Torrereviera

Nach so viel Natur fahren wir am Nachmittag Richtung Küste nach La Zenia. Hier gibt es das größte Shoppingcenter an der Costa Blanca. Im hinteren Teil der riesigen Parkfläche ist das Stehen mit dem Wohnmobil gestattet. So bleiben wir nach einer Shoppingtour durch das Center in der Nacht vor Ort. Am nächsten Morgen besuchen wir Torrevieja eine Touristenhochburg die für ihre farbenprächtigen Fiestas zur Karnevalszeit berühmt ist. Aber ob wir deshalb bis zur nächsten Woche hier bleiben werden ist fraglich….

16.02.2023 - Orihuela, Archena

In Orihuela besuchen wir die Stadt wieder mit den Fahrrädern. Die gothische Kathedrale erinnert uns an mehrere kleine Kirchen in einer großen Kirche. Jede fein getrennt durch prachtvolle Gitter. Als schön empfinden wir den doppelgeschossigen Kreuzgang mit dem kleinen Garten.

In Archena angekommen, brechen wir am Nachmittag zu einer Fahrradtour entlang des Rio Segura bis Molina de Segura auf. Da der ausgewiesene Fahrradweg lediglich geschottert ist, suchen wir uns für den Rückweg bei Komote eine Alternativroute aus, der sich wesentlich schöner und bequemer fahren lässt.

18.02.2023 - Murcia

Murcia liegt wie in einer Oase am Rio Segura.  Die Kathedrale aus dem 14. Jahrhundert beeindruckt mit riesigen Säulen, Balustraden, Heiligen und Engeln. Das Casino mit maurischen Bögen, Buntglasfenstern, edlen Hölzern und Kronleuchtern.

Am Abend schlendern wir durch das romantische Viertel an der Plaza da las Florales und gönnen uns Tapas und Vino in einer der unzähligen Tapasbars.

Wir übernachten 6 km außerhalb auf einem einsam gelegenem Stellplatz in Monteagudo zu Füßen der alten Festung mit imposanter Christusstatue.

20.02.2023 - La Manga del Mar Menor

Eine 22 km lange Landzunge (la Manga) trennt das kleine Meer (mar Menor) vom großen Meer. In dieser 170qkm großen Lagune finden Surfer ideale Windbedingungen an langen Sandstränden vor. An manchen Stellen ist diese Landzunge nur 100 m breit, so dass man von beiden Seiten das Meer sieht. Inzwischen ist aber alles mit klotzigen Hotel- und Ferienanlagen zugebaut, so dass wir nur mit Mühe einen Platz für unser Wohnmobil finden, aber immerhin mit freiem Blick aufs Meer. Auf einer Radtour über die Landzunge erreichen wir den Leuchtturm am Cabo de Palos mit herrlichen Ausblicken und den Fischereihafen mit vielen netten Tapasbars.

21.02.2023 - Cartagena

Am Mittwoch Vormittag trennen wir uns von diesem schönen Fleckchen Erde und fahren weiter Richtung Cartagena. Am Fußballstadion vom FC Cartagena finden wir einen Parkplatz und erkunden die Stadt zu Fuß. Oben von der Burg Castillo de la Concepción bietet sich ein herrlicher Rundblick über die Stadt und das Umland. Im Hafen liegt gerade das Kreuzfahrtschiff AIDA Stella. Wir bummeln durch die alte Stadt in der die prachtvollen Häuser vom einstigen Reichtum der Stadt und ihrer Bewohner zeugen.

24.02.2023 - Águilas

Nach einem kurzen Zwischenstop in Mazarrón, fahren wir über Berg und Tal durch endlose Tomaten-Plantagen die mit Plastikfolien abgedeckt, einen unschönen Eindruck hinterlassen. Vielleicht sollten wir alle einmal unseren Wunsch nach ganzjährig lieferbaren Tomaten überdenken……

In Águilas angekommen, stürzen wir uns gleich in das spektakuläre Karnevalsgetümmel. Wir sind überwältigt von diesem großartigem Schauspiel bei dem die gesamte Stadt auf den Beinen ist. Die Farbenpracht der Kostüme, die fantastischen Darbietungen der Tanzschulen und die Ausdauer der Tänzer während der fast fünfstündigen Parade an zwei aufeinanderfolgenden Abenden beeindruckt uns schon sehr. Im Anschluss der Paraden feiert man in der Stadt  bis in die Nacht fröhlich weiter. Schön, dass wir das einmal life miterleben können.

26.02.2023 - Wanderung am Cap de Cabo

Am Sonntag nach den Paraden wählen wir nun ein Kontrastprogramm aus. Wir fahren von Aguilas mit den Rädern hinaus zur Küste und erwandern uns das Cap de Cabo mit toller Aussicht. Allerdings erweist sich die ausgewählte Wanderroute deutlich schwieriger als bei Komote beschrieben. Im letzten Abschnitt finden wir lediglich noch einige Steinmännchen als Wegweiser. Auf dem steilen Hang mit üppiger Vegetation sind sie kaum zu sehen. Unter uns geht’s steil ins Meer…..wo wir her gekommen sind, lässt sich kaum erkennen…..wo wir hin müssen können wir nur erahnen…..echt spannend, aber nicht wirklich lustig. Dank gutem Handyempfang erkennen wir bei Komote unsere Linie und wissen somit,  dass wir noch auf dem richtigen „Weg“ sind. Gott sei Dank!

27.02.2023 - Strandleben

Das Wetter wird besser, bzw. sonniger und damit wärmer. Wir finden einen schönen großen Platz mitten in der Natur oberhalb der Küste. Hier scheint das Freistehen erlaubt, wir stellen also auch Tisch und Stühle vor die Tür. Der nette Ort San Juan de los Terreros liegt fußläufig entfernt, mit einem Eurospar, der wirklich für alle Lebenslagen der Camper eingerichtet ist. Was wollen wir mehr? So verbringen wir einige Tage mit Faulenzen, Lesen, Schreiben, Spazieren gehen, Einkaufen und natürlich endlich Grillen.

06.03.2023 - Lorca

Eine kurze Unterbrechung bietet uns eine Tour nach Lorca ins Landesinnere. Dort parken wir auf einem Campinghof inmitten von Brokkolifeldern mit dem frischen Duft nach Schweinemast. Die Stadt selbst hat, wie wir finden, nicht besonders viel zu bieten. Da zieht es uns dann doch recht schnell nach zwei Tagen wieder weiter. Beeindruckend war auf dem Weg, bei der Ernte von Broccoli zuzusehen.

22.03.2023 - Cuevas de Almanzora, Vera und Mójacar

Wir bewegen uns langsam ein paar Kilometer südlich. Das Wetter ist weiterhin traumhaft 20 – 25 °C und meist sonnig. Eine Wanderung zum Stausee in Cuevas de Almanzora ist ebenso anstrengend wie schön.

Genauso die Radtouren nach Vera Playa

und zum weißen Dorf nach Mojácar.

Wir genießen das Leben, auch wenn wir zwischendurch durchaus häusliche Pflichten wie Wäsche waschen, putzen, kochen und einkaufen zu erledigen haben.

06.04.2023 - Ostern

Die Semana Santa, die heilige Woche, also bei uns die Karwoche vor Ostern, wird in Spanien überall besonders gefeiert. Beginnend mit dem Palmsonntag gibt es prachtvolle Prozessionen und Gottesdienste. Die Stadt Lorca ist berühmt für ihre Gründonnerstags und Karfreitags Bußprozession. also fahren wir am Donnerstag noch einmal etwa 50 Kilometer ins Landesinnere. Was uns dann aber erwartet übertrifft unsere kühnsten Vorstellungen. In Lorca wird die Karwoche laut, bunt und schrill begangen. Ein riesiges Spektakel. Menschenmassen bevölkern den ganzen Tag  die nun autofreien Straßen, bevor es Abend dann los geht. Bis in die Nacht hinein erleben wir Menschen die wertvoll geschnitzte Altäre auf ihren Schultern durch die Straßen tragen (Pasos=tragbare Kreuzwegstation), Büßer, die sich in wunderschön bestickte Kapuzenmäntel verhüllen (der Bußakt soll anonym bleiben). Wir erleben Bibelszenen aus dem alten Testament wobei Römer und Ägypter in prächtigen Kostümen das Bild beherrschen. Neben Musikkapellen ziehen Reiter, Hofdamen, Streitwagen und Soldaten an uns vorbei.
Die Umzüge werden von den verschiedenen Bruderschaften der Kirchengemeinden bestritten. In Lorca stehen sich die beiden größten Bruderschaften die Blauen Paso Azul und die Weißen Paso Blanco als Rivalen gegenüber. Der Wettstreit wird uns auch als Zuschauer sehr deutlich. Anhänger beider Lager sitzen verstreut auf den Rängen, geschmückt mit farblich entsprechenden Halstüchern und springen jubelnd auf, wenn Vertreter ihrer Bruderschaft vorbeiziehen. Dazwischen ertönen immer wieder Sprechchöre und „Viva Viva“ Rufe.
Der Höhepunkt ist erreicht, als am Ende der wichtigste Paso, der mit der heiligen Jungfrau Maria, geschmückt mit Kerzen, Gold und Rosen an uns vorbeizieht und Rosenblätter auf uns Zuschauer heruntersegeln.

In der Kirche werden die letzten Vorbereitungen für das große Fest getroffen, die kostbar bestickten Gewänder hängen bereit.

In der Stadt herrscht bei wunderbarem Wetter ein buntes Treiben. Die Tribünen sind noch leer und warten auf die Gäste am Abend.

Mehr als vier Stunden hat die Prozession bzw. der Festumzug gedauert. Es war ein beeindruckendes und sehenswertes Spektakel.

08.04.2023 - Cala Panizo

Die wunderschöne Bucht Cala Panizo in Pozo del Esparto zwischen San Juan de los Terreros und Villaricos hat es uns angetan. Hier verbringen wir viele wunderschöne Tage bei denen wir unser faules Strandleben einfach fortsetzen. Zwischendurch machen wir immer mal wieder kurze oder auch längere Radausflüge nach Vera, Mojácar, Garrucha oder Águilas entlang der herrlichen Küstenstraße.

16.04.2023 - Rückfahrt

Ganz langsam denken wir ans Nachhausekommen. Und da wir uns auch für den Rückweg durchs Landesinnere Zeit lassen wollen, verabschieden wir uns heute von der Küste und starten nach Caravaca de la Cruz. Hier entdecken wir einen ganz netten Wallfahrtsort mit wunderschöner Basilika. Weiter geht’s über Albacete, Sinarcas und Teruel nach Zaragoza. Wir fahren durch tiefe Schluchten, Weinfelder, Olivenhaine und Mandelbaumplantagen und entdecken ein Dorf mit Höhlenwohnungen. Durch endlose Weite mit landwirtschaftlich bearbeiteten Fläche und unzähligen Schweinemastbetrieben.

In Teruel beeindruckt uns die maurische Architektur vieler Häuser, Türme und Kirchen. Der Mudêjar Stil ist wunderschön anzusehen. Im Anschluss übernachten wir ganz abgelegen an einer Ermita auf ca 1300 Höhenmetern.

In Zaragoza halten wir uns doch noch einmal etwas länger auf. Die Hauptstadt der Provinz Aragon liegt direkt am Ebro. Uns beeindruckt die wunderschöne und wirklich sehenswerte Basilika de Nuestra Sēnora del Pilar und zieht uns in ihren Bann. Sie ist in Spanien nach Santiago de Compostela die zweitwichtigste Pilgerstätte und das größte Barockgebäude Spaniens.

Wir übernachten in Huesca und in der Nähe von Sabinanigo, bevor wir dann bei herrlichstem Geburtstagswetter die Pyrenäen überqueren

In Frankreich hat sich die Vegetation deutlich verändert. Die Landschaft ist geprägt von frischem Grün, der Baumbestand ist hier ein ganz anderer als in Spanien. Nach Pau und Larroin erreichen wir Marmande. Hier stehen wir ganz typisch französisch am Canal du la Garonne.

Ein ganz wunderbarer Ort ist auch das französische Dörfchen Saint-Jean-de Côle in dem gerade ein Flohmarkt rund um die alte Wasserburg stattfindet. Wir entdecken dieses malerische Fleckchen Erde ganz zufällig auf einer Radtour rund um unseren Stellplatz.

An einem der berühmten Schlösser der Loire finden wir ebenfalls einen offiziellen Stellplatz. Hier in Sully-sur Loire erkunden wir das Radwegenetz und fahren am nächsten Tag erst weiter in das naheliegende Orleans. Hier bereitet man sich gerade rund um die mächtige Cathédrale Sainte-Croix auf das jährlich stattfindende Festival zu Ehren ihrer berühmten Jeanne d’Arc vor. (Johanna von Orleans hat 1429 ihre Stadt von der englischen Belagerung befreit, wurde später jedochauf dem Scheiterhaufen hingerichtet.) Eine wirklich schöne Stadt, direkt an der Loire, die wir sicher irgendwann noch einmal besuchen werden.

Am vorletzten Tag unserer Reise machen wir noch einmal Stop in Dorstens Partnerstadt Dormans. Unser Parkplatz liegt unweit davon in Mareuil-le-Port, direkt am Ufer der Marne in der Champagne. Über Belgien geht’s nun direkt nach Hause. Das Wetter könnte schlechter nicht sein….Der Regen heißt uns willkommen.

Kurz vor zu Hause springt unser Kilometerstand auf 100.000 km, nach insgesamt 6155 gefahrenen Kilometern sind wir glücklich und gesund wieder zu Hause angekommen.

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