Anfahrt
Lange geplant, überlegt und nun soll es endlich losgehen. Griechenland!
Getrübt wird die Vorfreude allerdings sehr durch den Krieg in der Ukraine.
Krieg in Europa – unfassbar.
Trotzdem geht es für uns los und zwar über die Schweiz nach Italien. Bei gutem Wetter wählen wir ab Chur die Strecke über St. Moritz nach Como. Und so bekommen wir in diesem Winter 2021/2022 doch noch Schnee zu sehen.
Am Comer See aber wird es frühlingshafter und so erreichen wir nach weiteren zwei Tagen Ancona und somit unsere Fähre nach Patras.
Nach einer etwas unspektakulären Überfahrt und einer ruhigen Nacht können wir nach insgesamt 24 Stunden am nächsten Mittag von Bord und fahren ohne irgendwelche Zollformalitäten direkt aus dem Hafengelände auf die Straße.
Ankunft
Griechenland, wir sind da – und zwar auf dem Peloponnes.
Wir beginnen unsere Rundreise auf dem ersten Finger entlang der Westküste. Da wir unseren Stellplatzwunsch gleich ins Navi eingegeben hatten, fahren wir ganz entspannt los und kommen nach einer knappen Stunde auch schon an. Landschaftlich gibt die nordwestlichen Region des Peloponnes noch nicht sehr viel her. Gemüsefelde unter Plastikplanen so weit das Auge reicht. Hier werden in erster Linie wohl Tomaten angebaut. Die kleine Taverne, an der wir unseren Stellplatz gleich mit einigen anderen Wohnmobilisten zusammen gefunden haben, ist um diese Jahreszeit noch geschlossen und so müssen wir uns gleich, wie gewohnt, selbst versorgen. Gemütlich verbringen wir hier unsere ersten zwei Tage bei Sonne und Wind, direkt am Strand. Ganz langsam tasten wir uns die nächsten Tage Richtung Süden weiter. Endlose Sandstrände und Dünenlandschaften säumen hier das ionische Meer.
Der erste Finger
Von Patras entlang der Westküste mit seinen endlosen Stränden bis zur Hafenstadt Kalamata.
Arkadien und Messinien, so heißen die Regionen die wir nun bereisen. Wir sehen tolle Strände, bizarre Dörfer und viele historische Stätten.
Kiapirissa
Kiapirissa, eine kleine Stadt im westlichen Messinien. Von unserem Strandparkplatz sind es nur wenige Kilometer mit dem Fahrrad in diesen netten Ort. Hier erleben wir am 25. März einen Festumzug zum Nationalfeiertag.
Voidokilia- oder auch Ochsenbauchbucht
Hier stehen wir mit unserem wohnmobil tatsächlich auf einer Landzunge und sind ringsum von Wasser umgeben. Die Aussicht auf diese wohl schönste Bucht des Peleponnes (im deutschen übrigens Ochsenbauchbucht genannt) können wir allerdings erst so richtig hoch oben von der angrenzenden alten Festung Paleo Kastro genießen. Mehr Bilder gibt es dazu auf unserer Wanderseite.
Methoni
Ein winziger Hafen, nette Tavernen und Überreste einer venezianischen Burg zeichnen diesen kleinen Ort aus.
Finikounda
Finikounda ist ein kleiner Badeort mit kurzer Uferpromenade und wunderschön renovierter Fußgängerzone.
Koroni
Koroni ist ein romantischer Ort mit erstaunlich viel Gastronomieangeboten am Hafen. Oben auf dem felsigen Kap liegt eine alte Burganlage und ein sehr sehenswertes Nonnenkloster.
Der zweite Finger
Von Kalamatha fahren wir bis zum Kap Tenaro, dem fast südlichsten Punkt Europas (nur Gibraltar liegt noch 41 km südlicher) Über wirklich sehenswerte Orte und faszinierende Unterwasserhölen erreichen wir die rauhe MANI mit extrem karger Landschaft und mittelalterlich anmutenden Wehrdörfern. Vathia ist das beste Beispiel. Entlang der Ostküste des zweiten Fingers geht es dann wieder hinauf bis nach Gythio.
Kardamil
Kardamil soll ein bedeutender Fremdenverkehrsort der Mani sein, so lesen wir. Wir erleben aber trotzdem einen ursprünglichen und ruhigen Ort ohne großen Trubel. Hier kann man gut seinen Bade – oder Wanderurlaub verbringen. Von unserer reizvollen Wanderung gibt es mehr Bilder auf der Wanderseite.
Stoupa
In Stoupa gibt es neben netten Lokalen vor allem einen Rad – und Wanderweg entlang der Küste, den wir doch gleich mal mit den Rädern nutzen. So erreichen wir schon nach fünf Kilometern das fotogene Dorf Agios Nikolaos.
Agios Nikolaos
Von hier radeln wir nochmals fünf Kilometer die Küste rauf und entdecken einen atemberaubenden Stellplatz für die Nacht. Wir holen das Wohnmobil nach, fahren am Abend bis zum Ende des Weges zu einer Taverne und übernachten dann ziemlich einsam an der Steilküste.
Areopoli
Aeropoli gilt als das historische Zentrum der Mani. Der Ort ist geprägt durch seine Kirchen und dem wunderschön restaurierten Ortskern.
Pirgos Dirou (Unterwassertropfsteinhöhle)
In der fantastischen Bucht von Pirgos Dirou liegen fast auf Meereshöhe weitläufige Tropfsteinhöhlen. Leider sind wir in der Vorsaison hier und können noch nicht mit den Booten über den unterirdischen Fluss fahren. Aber ein Teil der Höhle lässt sich auch zu Fuß erkunden. Sehr lohnenswert, besonders auch der wunderschöne Strand direkt daneben.
Gerolimenas
Die Lage des Dorfes erinnert an einen Fjord, der von felsiger Steilküste eingerahmt wird – wunderschön.
Vathia
In diesem alten Wehrdorf der Mani stechen die charakteristischen Wohntürme besonders hervor. Noch heute wird in dieser Region so gebaut. Vathia steht allerdings unter Denkmalschutz und wird inzwischen auch nicht mehr bewohnt.
Kap Tenaro
Eine kurze Wanderung startet vom Parkplatz bis in die Spitze zum windumtosten Leuchtturm am Kap. Karge Vegetation und schroffe Felsen begleiten unseren Weg. Tolle Aussicht hier oben am zweitsüdlichstem Punkt des europäischen Kontinent und tolles Gefühl hier zu sein.
Gythio
Dieser ursprünglich gebliebene Hafenort gilt als Tor zur Mani. Hier legen sogar Kreuzfahrtschiffe an.
Wenige Kilometer nördlich von Gythio liegt das Wrack des alten Frachtschiffs Dimitrios. Es strandete hier vor fast 40 Jahren bei einem Sturm und rostet seitdem vor sich hin.
Immerhin ein tolles Fotomotiv.
Der dritte Finger
Nun erwartet uns das wilde Lakonien. Zunächst geht es entlang der Westküste, wieder mal vorbei an unzähligen Orangenplantagen, danach über steile Pässe ins Gebirge und über atemberaubende Serpentinenstraßen rüber an die Ostküste des dritten Fingers.
Monemvasia
Diese alte Festungsstadt liegt auf einem Inselberg direkt vor der Küste und ist heute über eine Brücke mit dem Festland verbunden. Hierüber fahren wir auch mit den Fahrrädern bis oben zum Eingangstor zum Mittelalter. Wir erleben Häuser, Gassen, Plätze aus dem späten Mittelalter. Vornehm renoviert für Hotels, Cafés, Bars und Restaurants herrscht hier ein buntes Treiben. Weiter oberhalb wird es ruhiger und wir überblicken die Unterstadt von alten Festungsanlagen. Sogar eine alte Kirche, die Aiga Sophia ist hier wieder sehr sehenswert rekonstruiert worden.
Wir parken unser Wohnmobil unten am Hafen, sind am Abend in einem der Lokale zum Essen und finden, dass diese alte Stadt unbedingt einen Besuch wert ist.
Leonidio
Wir kommen aus Sparta, fahren durch das Parnon Gebirge und erreichen nach ungefähr 80 km das idyllische Leonidio. Leider beginnt es auf halber Strecke leicht zu regnen und so konzentrieren wir uns so sehr auf die fantastische Serpentinen Straße, dass wir das Kloster Elonas, das wie ein Schwalbennest an der Felswand klebt, gar nicht richtig wahrnehmen und erst recht keine Fotos machen können. Das ist etwas schade. Leonidi selbst liegt nur noch 4 km von der Küste entfernt, gleichzeitig noch mitten im Gebirge, so dass es von vielen Kletteren weltweit gerne besucht wird. Wir fahren noch bis zum Fischer- und Hafenort Plaka, wo wir direkt am Meer einen ganzen Tag im Regen verbringen.
Agios Andreas und Paralio Astros
Entlang der Ostküste von Leonidio nach Nafplio entdecken wir immer wieder reizvolle Fischerdörfer, deren Häfen beliebte Fotomotive sind.
Astros
Hier in Astros machen wir eine Pause und entdecken unerwarteter Weise eine richtig nette Kleinstadt mit einer alten Burgruine und toller Aussicht.
Kefalari
Im Nachbarort von Kefalari haben wir an der Pyramide von Hellinikon übernachtet und entdecken am nächsten Morgen diese interessante Felsenkirche.
Der Daumen
Argolis, so nennt sich die Region im Übergang vom dritten Finger zum Daumen. Auch hier begegnet uns wieder jede Menge Geschichte und Landschaften mit Top-Sehenswürdigkeiten.
Argos
Argos ist im Gegensatz zum nahen Nauplia eine Stadt fast ohne Touristen. Hier strömern wir eine kurze Runde durch die Stadt und erleben ein ursprüngliches Stück Griechenland.
Nafplio
Zunächst haben wir einen grandiosen Blick von ganz weit oben auf die Stadt Nafplio. Wir übernachten oben an einer kleinen Kapelle und fahren erst am nächsten Morgen hinunter zum Hafen. Diese wunderschöne und liebenswürdige Altstadt direkt am Meer lädt uns ganz charmant zum Bummeln durch die vielen Gassen ein. Außerdem umrunden wir die Stadt, die auf einer Halbinsel liegt, entlang der Küste auf einem abgelegenen Fußweg und erreichen dadurch auch die kleinere der beiden Festungen. Eine äußerst nette kleine Stadt, die wir am nächsten Tag noch einmal besuchen.
Mit unserem Wohnmobil stehen wir die nächsten drei Nächte am Strand der Karathonas Beach direkt am Meer.
Palea Epidauros
Nachdem wir tags zuvor das historische Epidauros erkundet haben, erleben wir heute den modernen Stadtteil direkt am Hafen in seiner wunderschönen Bucht. Wir genießen den Strand mit dem glasklaren Wasser und verbringen den Tag bei schönstem Sonnenschein.
Der Kanal von Korinth
Wir blicken aus 45 m Höhe hinunter auf einen der größten und wichtigsten Kanäle der Welt. Er trennt das griechische Festland vom Peloponnes und ermöglicht den Schiffen die Abkürzung zwischen dem ägäischem und dem ionischen Meer. Ansonsten bliebe ihnen nur eine unter Umständen stürmische Tagesreise rund um den Peloponnes. Momentan ist der Kanal jedoch wegen Bauarbeiten an der einzigen Fußgängerbrücke gesperrt. Vorsichtig betreten wir den Baustellenbereich, kommen mit dem netten Bauleiter ins Gespräch und dürfen dann doch kurz die Brücke betreten um einen imposanten Blick in die Tiefe zu werfen.
Abschied vom Peloponnes
Nachdem wir noch einen herrlichen Strandtag an der Bucht von Diafkolo verbracht haben, heißt es am 6. Mai, Abschied zu nehmen vom Peleponnes.
Wir fahren entlang des korinthischen Golf Richtung Patras. Bald schon erkennen wir das Wahrzeichen, die monumentale Brücke Rio-Andirrio, die erst 2004 anlässlich der olympischen Spiele eröffnet wurde. Allerdings entscheiden wir uns, die Fähre direkt unterhalb der Brücke zu nehmen. Das Schiff wartet bereits auf uns und nach 15 Minuten Überfahrt sind wir am anderen Ufer, dem Festland Griechenlands. Hier wollen wir nun entlang der Westküste in den nächsten Tagen langsam Richtung Albanien fahren. Wir sind gespannt, was uns noch erwartet.
Auf dem griechischen Festland angekommen, sind es nur noch wenige Kilometer bis zur albanischen Grenze. Stopps legen wir ein am amvrakischen Golf
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Machen einen Abstecher zur Insel Lefkada
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Verbringen einige Tage in und um Preveza
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