Alpe-Adria Radweg
Salzburg – Grado 2019

In diesem Jahr wollen wir unsere zweite Alpenüberquerung mit dem Fahrrad wagen. Die Tour wird uns von Salzburg bis ans Mittelmeer nach Grado führen.

Am 15.06.2019 starten wir mit dem Wohnmobil Richtung Bodensee. Ab Lindau geht es über die “Deutsche Alpenstraße” bis zum Königssee. Nach 10 Tagen durch wunderschöne Landschaft stellen wir unser Wohnmobil für die nächste Woche auf dem Paulbauernhof in Gansburg, 18 km vor Salzburg ab. 

Von hier starten wir mit den Fahrrädern zu unserer Alpe-Adria-Tour Richtung Salzburg, um dann quer durch die Alpen bis nach Grado zu fahren. Dieses Mal sind es nur etwa 400 km. Wir freuen uns und sind sehr gespannt, was uns erwartet. 

Gansburg - Werfen

Auf geht’s! 

Nach einem ordentlichen Frühstück packen wir die Fahrräder, verschließen unser Wohnmobil und radeln an diesem Tag zunächst über Salzburg nach Golling. Hier machen wir unsere erste Pause bei inzwischen 30°C auf einer Campingwiese unter einem schattigen Baum. Danach fahren wir leider ein ganz langes Stück an der Bundesstraße neben Bahngleisen, durch Baustellen und kleine Tunnel bis hoch zur Burg in Hohenwerfen. Kurz dahinter können wir nach gefahrenen 70 km im Hotel Werfener Hof ein Zimmer für die Nacht (86,-€) buchen. Am Abend bummeln wir noch eine kleine Runde durch den Ort, essen in einer kleinen Pizzeria auf der Terrasse und schlafen selig bis zum nächsten Morgen. 

Werfen - Hofgastein

Wir starten nach Bischofshofen und sehen uns dort die Skisprungschanze an, wo gerade ein Sommertraining stattfindet. Weiter geht es über St. Johann im Pongau und eine erste Ernst zu nehmende steile Steigung bis zum Klammtunnel und weiter bis ins Gasteinertal. Es ist leider sehr heiß an diesem Tag und so legen wir eine etwas längere Pause in einem Gasthof bei einem kühlen Radler ein. Wir schaffen es dann noch gut bis nach Hofgastein, wo wir unsere heutige Tour mit 54 km im Appartement Haus Piller (61,-€) beenden. Am Abend geht es dann in den wirklich netten Ort bei Blasmusik und Bier zum Dorfplatz.

Hofgastein - Spittal an der Drau

Heute steigt das Thermometer auf 38°C – mega anstrengend. Zunächst schieben wir unsere Fahrräder streckenweise auf der 18%igen Steigung hinauf nach Bad Gastein. Hier wirkt alles etwas verlassen und teilweise sehr baufällig. Vom Charme der guten alten Zeit ist leider nicht mehr viel übrig geblieben. Ein Fotostopp am beeindruckendem Wasserfall mitten im Ort muss aber sein. Nun gilt es die letzten Kilometer bis zur Tauernschleuse in Angriff zu nehmen. Hier wird alles (Autos, Fahrräder, Menschen) auf den Zug verladen, da es hier an dieser Stelle nur diese Möglichkeit gibt, die Alpen zu überqueren. Nach nur 11  Minuten Fahrzeit dürfen wir in Mallnitz wieder aussteigen.

Ab hier geht es wieder auf die Räder und wir wählen die Alternativroute über Dösenbach. Der Panoramaweg hier oben bietet fantastische Ausblicke. So könnte es noch lange weitergehen. Doch dann heißt es wieder runter bis nach Obervellach, 12% auf 900 Meter, ganz schön steil und immer noch schrecklich heiß. In Spittal nach 62 km angekommen, übernachten wir im Gasthaus “Brückenwirt” (77,-) direkt an der rauschenden Drau. Unser Zimmer hat einen herrlichen rustikalen Balkon mit toller Aussicht, doch angesichts der großen Hitze verkriechen wir uns im Zimmer und sitzen erst am Abend zum Essen wieder draußen auf der Terrasse.

Spittal- Arnoldstein

Heute geht es für unsere Verhältnisse recht früh, nämlich schon um 8:00 Uhr auf die Fahrräder. Das ist bei diesen Temperaturen auch dringend erforderlich. Allerdings radeln wir heute größtenteils flußabwärts bis ins schöne Villach im Kärntener Land. Weiter durch das Gailtal bis nach Arnoldstein. Hier haben wir uns allerdings nach 68 km eine Unterkunft im Berghof “Fertala” (80,-€) ausgesucht und das bedeutet zum Schluss noch einmal 2 km steil den Berg hinauf….ich für meinen Teil schiebe mein Rad ….

Bei einer köstlichen Brotzeit und einer Flasche Wein genießen wir den Abend bei herrlicher Aussicht auf unserem Balkon.

Arnoldstein - Venzone

Und wieder starten wir früh morgens. Heute werden wir in Thörl die Grenze zu Italien passieren, doch bis dort hin geht es 20 km stetig ansteigend den Radweg hinauf. Ab hier noch ein kurzes Stück rauf zum Panoramaweg und dann können nur noch genießen. Wunderbare Aussichten, fantastische Radwege, herrliches Wetter…..was wollen wir mehr? In Tarvisio fahren wir durch den Zähler, danach geht es auf einer ehemaligen Bahntrasse permanent abwärts, immer wieder mit spektakulären Ausblicken. Beim ehemaligen Bahnhof Chiusaforte, der inzwischen zu einer gemütlichen Gastronomie ausgebaut wurde, legen wir eine wohlverdiente Pause ein. Kurz vor Venzone müssen wir leider noch einen Umweg über Campiolo und Carnia nehmen, es geht rauf und runter auf alten Schotterwegen. Wir kommen aber wohlbehalten nach 80 km bei “B&B Jasmina” (70,-) in Venzone an. Venzone wurde nach einem verheerenden Erdbeben 1975 komplett wieder neu aufgebaut und es ist architektonisch sehr interessant zu sehen, wie alte Strukturen mit neuen verknüpft wurden.

Venzone - Udine

Los geht es immer noch wegen der anhaltenden Hitze, wieder morgens um 8 Uhr. Wir verlassen die Alpenregion, die Landschaft verändert sich zusehends. Sehr abwechslungsreich radeln wir durch Felder und Wiesen bis in die ital. Provinzstadt Udine. Leider kommen wir hier an einem Sonntag an und so wirkt die Stadt am Nachmittag zunächst wenig einladend. Nach 59 gefahrenen Kilometern checken wir im Hotel “Friuli” (95,-€) ein und bummeln am Abend, als endlich Leben in die Gassen einzieht zu den Restaurants und genießen unseren ersten italienischen Aperol Spritz.

Udine - Grado

Nach einem typischen, italienischen Hotelfrühstück (viel süßes Gebäck, Cornettos, Espresso) starten wir gemütlich durch mehrere kleinere Dörfer bis nach Palmanova. Eine sternförmig angelegte Stadt, in die wir durch eines der vielen Stadttore in der mächtigen Festungsmauer gelangen. Hier herrscht buntes Treiben mit einem der wunderschönen landestypischen Märkte. Und endlich gönnen wir uns zwar nicht das erste, aber das bislang beste italienische Eis zum mitnehmen! Fantastisch! Nach dieser willkommenen Abwechselung geht es weiter über Cervignano bis nach Grado. Dazu fahren wir die letzten 5 km über einen Deich, denn Grado ist nur hierrüber mit dem Festland verbunden. Nach knapp 50 km erreichen wir unser Hotel “Meuble Tripoli” (77,-€) übrigens das einzige Hotel was wir zu Hause schon vorgebucht haben.

Wir sind ganz begeistert von der schönen Atmosphäre hier. Gerade noch waren wir in Österreich und den italienischen Alpen und nun stehen wir am Mittelmeer.

Die nächsten zwei Tage verbringen wir in Grado mit Badebesuchen am Strand, Rad fahren, Eis und Pizza essen und bei einem Gläschen Wein den Sonnenuntergang im hoteleigenem Vorgarten genießen.

Grado/Cervignano - Salzburg

Schon am frühen morgen radeln wir vom wunderschönen Grado die 20 km bis zum Bahnhof in Cervignano. Die Fahrkarten für die Rückfahrt nach Salzburg inklusive Fahrradreservierung hatten wir schon von zu Hause gebucht. In Udine steigen wir um in den Fernzug über Villach und erreichen nach acht Stunden Fahrt Salzburg in Österreich. Schnell noch ein paar Leckereien für den Abendimbiss besorgt, bevor wir uns noch einmal auf die Räder schwingen, um die letzten 18 km bis zu unserem Wohnmobil auf dem Paulbauernhof zurückzulegen. Mit dem Landebier in der Hand feiern wir rückblickend eine wunderschöne, tolle Fahrradtour, deren Anstrengung sicher größtenteils der großen Hitze geschuldet war.

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